Im Januar 2024 hat der VDI eine neue Kalibrierrichtlinie aus der Richtlinienreihe 2622 „Kalibrieren von Messmitteln für elektrische Größen“ veröffentlicht: Den Entwurf (sogenannter „Gründruck“) vom neuen Blatt 15.1, Netznachbildungen für Stromversorgungsanschlüsse
Netznachbildungen für Stromversorgungsanschlüsse gemäß der DIN EN 55016-1-2 werden hauptsächlich für Messungen im EMV-Bereich benutzt, um die elektrischen Eigenschaften eines realen Stromnetzes zu simulieren. Mit ihrer Hilfe können Störsignale gemessen werden, die elektrische Verbraucher ins Stromnetz abgeben.
Die Kalibrierung wird prinzipiell in der DIN EN 55016-1-2 beschrieben.
Das Blatt 15.1 der VDI/VDE/DGQ/DKD beschreibt detailliert die einzelnen Kalibrierschritte. Ausserdem wird ausführlich auf die zu verwendeten Messadapter eingegangen, die vom Anwender oft selbst hergestellt werden und die einen erheblichen Einfluss auf die Messergebnisse haben. Das Charakterisieren dieser Adapter ist unerlässlich, um möglichst genaue und reproduzierbare Messungen zu erhalten. Dabei bietet die Richtlinie drei unterschiedliche Ansätze und vergleicht diese miteinander:
- Berechnung aus Geometrie
- gemessen mit 50 Ohm Adapter
- gemessen mit Shortplatte (Kurzschlussplatte)
Ein Beispiel für die Berechnung der Messunsicherheit für die Messung des Betrages der Eingangsimpedanz der Netznachbildung ist genauso enthalten, wie ein Signalflussdiagramm zur Messung der Eingangsimpedanz mit einem linearen vektoriellen Netzwerkanalysator.